Ironscout 09

Erschienen am 12. Juni 2013

Picasa Album von den Ausrichtern des IS09

 

22 Stunden Landstraße –
Dortmund mit Anlaufschwierigkeiten

Juhnke scheitert bei Schalke –
Berghofen trotzt den Bedingungen und holt 10ten Platz

Gladbeck – Der Pfadfinder Ironscout 2009 zog in diesem Jahr ca.500 Pfadfinder aus ganz Deutschland zusammen um beim jährlichen Extremlauf an ihre Grenzen zu gehen. In diesem Jahr stand das Ganze unter dem Motto „Eure Berge sind unsere Halden“ und fand im Ruhrgebiet zwischen Gladbeck und Bottrop statt. Eine Premiere, denn einen Ruhrgebiets Ironscout hatte es bislang noch nicht gegeben. 

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten war die Strecke mit all ihren Stationen gestreckt worden, stolze 100 km trennten die Stationen und ergaben ein fast aussichtloses Bild, alle Ziele ansteuern zu können. 
 „Auf dieses warme Wetter bin ich nicht vorbereitet“, sprach Johannes K. vom Team „Schachtaffen“ aus Dortmund – Berghofen. Die Truppe aus dem Dortmunder Süden, die neu formiert an den Start ging um ein enttäuschenden Lauf aus dem Vorjahr wettzumachen, hatte sich in diesem Jahr viel vorgenommen, war angesichts des anstehenden Programms allerdings etwas defensiver eingestellt.Tobias M., Nachwuchskraft der Schachtaffen, ersetzte Läufer Jens W., der im vergangenen Jahr seinen Rücktritt erklärt hatte, ansonsten trat mit Christian H., Johannes K., Björn J. und Sebastian M. das gleiche Team wie im Vorjahr an.
Um 17.46 Uhr ging es los, 22 Std. Zeit für 16 Stationen…
Der erste Weg führte gleich auf ein langes Landstraßenstück, der Charme des Ruhrgebiets schlug zu und zeigte neben rauchenden Schornsteinen auch Autobahnen, Hochhäuser und Büdchen für das Bierchen oder das Kaugummi zwischendurch.
Zwischen den Stationen lagen weite Wege, so dass die Schachtaffen schon früh merkten, es wird ein hammerharter Wettbewerb. Björn J. und Sebastian M. waren gegen Mitternacht nun auch die ersten, die bei Erklimmung der Schachtanlagen oder des Tetraeders in Oberhausen an ihre physischen Grenzen gingen und einen Abbruch nicht ausschlossen. Die Nacht hatte alles im Griff, die Stimmung kippte und ließ Böses erahnen, die Kraft schwand und der Wille schmolz. 
Erst der morgendliche Kaffee und die 1ste längere Pause gg. 8 Uhr am Morgen brachte wieder Power in die meisten Körper, auch wenn der erneute Start eines bisschen einem stotternden Trabi glich, der Geist war willig, das Fleisch war schwach. 
Nach Gladbeck, Essen, Oberhausen und Bottrop ging es zur Mittagszeit auch noch nach Gelsenkirchen, Station 9 bei einer Berliner Truppe musste absolviert werden, für Björn J. war es die letzte Station, der Muskel machte zu, die Leiste zog und laufen wurde zu Qual – Juhnke musste kapitulieren. War dies das Aus für sich tapfer quälende Berghofer? Die geplatzte Seifenblase der Top Ten Platzierung, vielleicht sogar der Sturz ins Bodenlose?
Die verbliebene Truppe wollte dies mit allen Mitteln verhindern und setzte, zeitlich schon in Not, zur Schlussetappe an. Bis an die Grenzen und darüber hinaus, frei nach dem Motto „Qualität kommt von Quälen“ wurden die letzten Kräfte mobilisiert und 2 weitere Stationen angelaufen. 
Die völlige Erschöpfung nach 21 Std. und 42 Minuten, aber auch der Stolz, trotz großer Schmerzen und viel Qual, es „geschafft“ zu haben bildeten den Abschluss. 
Am Ende wurde Berghofen belohnt, Platz 10 von  93 Startergruppen, war ein Ergebnis des Kampfes und brachte mit über 900 Punkten einen „Sieg der Moral“. Mehr Punkte an den Stationen, gutes pfadfinderisches Auftreten und toller Mannschaftsgeist waren die Pluspunkte und machten angesichts der wohl stärksten Besetzung eines Ironscoutes(der Seriensieger musste sich mit Platz 9 zufrieden geben) Berghofen nach schwerem Start sehr zufrieden.

Sebastian Meiser