Kanutour der Pfadis 2000
Erschienen am 12. Juni 2013
Kanutour der Pfadis
Das Wassertaxi auf der Ruhr
Zum Abschluss unseres Pfadfinderjahres organisierte unsere Leiterin Antje eine Wochenendtour, auf der Ruhr. Wir starteten von Herdecke aus, wo wir unsere schicken roten Kanus übernahmen. Nach einem gemächlichen Start waren auch die Anfänger schnell mit den Booten vertraut und so stand der ersten Wasserschlacht nichts mehr im Weg.
Nachdem alle nass waren und in den Booten das Wasser stand, konnten wir uns bei mäßiger Fahrt und strahlendem Sonnenschein erst einmal trocknen, bis wir unsere Boote eine dreiviertel Stunde später um einen Staudamm herum tragen mußten. Unten angekommen ging es gleich viel leichter, und wir mußten unsere Boote nur noch durch die Strömung steuern. Eigentlich hätte es uns spätestens jetzt auffallen müssen, dass der Rückweg stromaufwärts ein hartes Stück Arbeit werden würde, doch die spritzigen Strecken durch die Stromschnellen würde das schon entschuldigen. Am frühen Abend trafen wir schließlich nur wenig erschöpft an dem Ruderverein in Witten am Ruhrviadukt ein. Anschließend wurde gegrillt, geredet, Musik gehört und viel gelacht. Um Mitternacht kam dann der eigentliche Höhepunkt des Abends: Monis Geburtstag, der jedoch nach einem spartanischen Begießen auf Grund der Müdigkeit etwas ruhiger verlief als erwartet. Nach einer Stunde schliefen die meisten in Umkleideräumen und Bootshalle verteilt, wobei zu erwähnen wäre, dass uns der harte Betonboden weniger störte als die andauernden Hintergrundgeräusche, die sich schwer nach äußerst geistreicher Faselei unseres Alleinunterhalters anhörten.
Am nächsten Morgen ging es nach einem kargen Frühstück, das von einigen Leuten mit dem restlichen Sekt heruntergespült wurde, wieder an die Arbeit. Schon nach wenigen 100 Metern zeigte sich, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, die Boote stromaufwärts zu bringen. Zusätzlich erschwerte unser Alleinunterhalter nicht nur ewige Plapperei, sondern auch durch äußerst effizientes paddeln die Fahrt. Es lag lediglich an den mäßigen Einwirkungen unser Leiterin, das gewisse Leute nicht ein unfreiwilliges Bad in der Ruhr nahmen, sondern sich weiter sanft an den Ruhrwiesen vorbei kutschieren lassen konnten. Auch die Mädchen waren schnell am Ende und so sah es nach kurzer Zeit mehr nach einem von drei Leuten aufrecht gehaltenes Taxiunternehmen aus, als ein Pfadfinderausflug. Doch was nicht ist kann noch werden, denn während es bei den ersten Stromschnellen noch ausreichte, das die Boote durchs hüfttiefe Wasser gezogen wurden, waren die so stark, dass die Boote herum getragen werden mussten. Das Problem bestand darin, das die Boote ein dicht bewachsenes, steiles Ufer hinauf auf ein Feld und auf der anderen Seite wieder hinunter getragen werden mussten.
Nachdem wir diese Aufgabe bewältigt hatten, ging es noch einige Kilometer gegen eine teils starke Strömung hinauf, was bei einer paddelnden Person äußeres anstrengend war. Doch dann hatten wir es geschafft, noch einmal den Staudamm hinauf, die Boote getragen und dann die letzte Etappe mit neuer Bootaufteilung über den See, wo die letzte große Wasserschlacht stattfand.
Nachdem wir unsere Boote klitschnass übergeben hatten, ging es mit einem ordentlichen Sonnenbrand nach Hause, wo ich erst bemerkte wie anstrengend dieses Wochenende war.
Björn