Sola 2002 – Das Europa – Sola
Erschienen am 12. Juni 2013
1.Tag (Sonntag, 28.07.2002):
Um 7.15 Uhr aufstehen, duschen, Zähne putzen, in aller Eile ½ Schokocroissant Reinwerfen, Kehle am heißen Kakao verbrannt. Noch schnell ein paar Sachen zusammenpacken. Ein Blick durch das ganze Zimmer……ich habe alles. Wirklich alles!!??
Gestern habe ich den ganzen Tag damit zugebracht meine Regenjacke zu suchen. Ich fand gleich drei, keine davon hat jemals mir gehört. Egal, freie Wahl. Ja ich habe alles! Mag die Katze sich beschweren so laut sie will, ich habe jetzt erst einmal Urlaub, 2 ganze Wochen. Also auf das Fahrrad geschwungen und ab zum Pfarrheim. Der Großteil der Zelter des Pfadfinderstammes St. Joseph Berghofen ist schon anwesend, ebenso wie die guten Seelen Ernst und Bernd, die mal wieder den Transport unseres Materials übernehmen werden. Aber dieses Mal haben sie sich leider verschätzt: Die Bierzeltgarnituren sind zu lang für den geliehenen Anhänger und auch das Zeltgestänge weigert sich trotz aller Bemühungen die entscheidenden 10 cm kürzer zu werden. Kein Problem für Organisationstalent Ernst, nach kurzer Zeit ist ein Bulli von „Krax“ herangeholt, um in der folgenden halben Stunde aufs heftigste beladen zu werden. Zelte, Bänke, Tische, Würstchenbräter, Gasflaschen, etc. sind kein Problem für das Gefährt, und für das Futter ist in der Folgezeit auch noch Platz, im Anhänger. So kann es wenig später für den Materialtransport schon losgehen. Nach einem letzten Check des eigenen Gepäcks und einem kurzem Abschied von den fleißigen Helfern, machen auch Svenja, Florian und ich(als einziger Nichtleiter) uns zu dem holländischem Ort Nootdorp auf, in dessen Nähe wir unsere Zelte aufschlagen wollen. 2 ½ Stunden und etliche Schweißtropfen später kommen wir bei dem Zeltplatz Bieslandse Bos an, wo wir von der Campmutter herzlich begrüßt werden. Die Mischung aus englischen, deutschen und holländischen Wortfetzen macht jegliche Konversation zu einem Erlebnis. Da auch die Campeltern ihren Urlaub auf dem Zeltplatz verbringen und den Job als Platzwart ehrenamtlich ausüben, ist das Verhältnis von Anfang an sehr ungezwungen, offen und herzlich. Auch Ernst und Bernd, welche wenig später eintreffen(wir hatten sie noch in Deutschland überholt), werden freundlich empfangen. Dann beginnt der Materialmarathon. Da wir nicht mit dem Bulli bis zum Zeltplatz fahren können(1. Das Gebiet steht unter Naturschutz und 2. würde der Bulli auf denen auf Entwässerung angelegten Wegen Schäden anrichten) beladen wir die 3 uns zur Verfügung gestellten Handwagen und schaffen alles per Pedes wie die Trümmerfrauen bis zu seinem Bestimmungsort. Die sonne brennt gnadenlos auf uns herab und schon nach ein paar Fuhren drohen wir zu zerfließen. Mit einigen Pausen zur Flüssigkeitsaufnahme können wir uns davor schützen, doch mit keinem Mittel können wir uns gegen die Mücken und Bremsenstiche wehren. So wird auch das anschließende Zelte aufbauen zur Qual, alles läuft schleppend…. das Küchenzelt steht, das halbe Aufenthaltszelt auch, der Campvater hilft uns auf der wackeligen Leiter mit der Stromanbindung. Mehrere 50 m Kabel müssen von Baum zu Baum gezogen werden, Florian schlägt sich sogar durch einen Brenesselwald, doch im Kühlschrank will und will das Licht nicht angehen. Während Florian sich mit dem Campvater um die Energie bemüht, beziehen Ernst, Bernd, Svenja und ich den uns angebotenen Kaffee (mit viel Zucker). So gegen 17.00 Uhr verabschieden wir die zwei Treuen und nun völlig verschwitzten Helfer(Zitat Florian: Mensch Vater, zieh dir jetzt endlich ein frisches T – Shirt an, du bist wie ein kleines Kind!) Für uns geht die Arbeit weiter. Der Rest des Aufenthaltzeltes muss aufgebaut werden, das Material geschützt verstaut werden und ein Schlafzelt brauchen wir schließlich auch noch. Danach ist aber auch mal Sense…. wir erlauben uns die Dusche! Das Wasser ist kalt erfrischend und vor allem säubernd! So können Svenja und Florian pünktlich um 21.00 Uhr frisch gewaschen beim Leitertreff erscheinen um sich über die Platzregeln und die anderen anwesenden Gruppen zu informieren. Ich kann mich in der Zwischenzeit schon mal ein bisschen der Dokumentation widmen und nachdem die beiden wiederkamen auch endlich meinen knurrenden Magen mit Brot, Käse, Wurst und Dagmars Frikadellen, Nutella und Marmelade versorgen. Mit einem Verdauungsspaziergang zum nahe gelegenen See lassen wir den Abend ausklingen. Allerdings werfen wir im Dunkel nur einen Blick drauf, zum Reinspringen haben wir trotz Badebekleidung keine Lust mehr. Der Abend ist T-Shirt kühl. Svenja liest und noch aus ihrem Geschichtenrepertoire vor, und nachdem wir auch unsern letzten Klogang erledigt haben kuscheln wir uns je zur Hälfte in die Schlafsäcke. Es ist doch recht warm im Zelt, doch nach ein paar wenigen Worten fällt es uns nicht schwer einzuschlafen. Der Tag war arbeitsreich…und es sollte arbeitsreich weitergehen!
Alexandra Brunert
1.Tag (Montag, 29.07.2002)
Ab 9.00 Uhr morgens sammelten sich alle so langsam am Pfarrheim. Der Bus kam um 9.30 Uhr, nachdem alle Fahrräder und das Gepäck verstaut waren, stiegen wir ein und um 10.00 Uhr waren wir auf dem Weg nach Holland ins SOLA. Die Busfahrt war spaßig, aber im Bus war es viel zu heiß. Nachdem wir die Grenze erreicht hatten gerieten wir auch prompt in einen Stau und im Bus schwoll die Hitze weiter an. Als wir dann endlich nach einer Stunde wieder weiter fuhren war es mittlerweile 2 Uhr. Mit der Ankunft mussten wir dann unser Gepäck rausräumen und der Busfahrer räumte unsere Fahrräder aus dem Anhänger. Fahrräder anschließen, Gepäck auf die Bollerwagen und ab zum Zeltplatz, alleine diese Tortur nahm noch eine gute Stunde in Anspruch. Als nächstes mussten die Zelte, die Wäscheleinen und die Mülleimer aufgebaut werden, die Kinder waren trotz der strapaziösen Fahrt voller Eifer dabei. Nach dem Aufbau und nach einer kurzen Stärkung verließen wir das Lager zum schwimmen, um die erhitzten und schon gestochenen Körper wieder abzukühlen.
Sarah Engel
2.Tag (Montag, 29.07.2002):
Der 1. Tag hörte sich ja nicht grade nach Urlaub an, der 2. lief da schon gemächlicher an. Florian hält es irgendwann im Zelt nicht mehr aus….schlimm wird es aber erst, als er schon längst draußen ist und ein Fasanenpärchen meint sich lautstark in der Nähe des Zeltes unterhalten zu müssen. Die Campmutter hatte uns gewarnt, trotzdem: „Hunting is not allowed.“ Der Flugverkehr nach Den Haag und Amsterdam tut sein übriges, um Svenja und mich auch noch aus dem Schlafsack zu treiben. Nach kurzer Morgentoilette wird gemütlich gefrühstückt. Daraufhin nutzen wir Svenjas zuverlässiges Gefährt um den nächsten Supermarkt in Pijnacker zu erreichen. Wir durchstöbern den Ramschladen und erkunden die Einkaufspassage. Allerdings finden wir nur ein Geschäft mit Artikeln des gehobenen Bedarfs. So kaufen wir nicht alles was wir brauchen, sondern versuchen erst einen Discounter aufzustöbern. Nach vergeblicher Suche in Nootdorp fahren wir zum Platz zurück. Svenja fragt nach und da wir noch etwas Zeit haben fahren wir noch nach Pijnacker. Es dauert einige Zeit bis wir den Aldiverschnitt finden, deshalb beeilen wir uns noch die restlichen Sachen zu besorgen. Wieder am Zeltplatz angekommen erfahren wir durch einige Anrufer, dass wir noch weiteren Aufschub erhalten. Auf der Autobahn hat es einen Unfall gegeben, der Bus steht höchstwahrscheinlich im Stau. Also Plane ausbreiten, faulenzen, sonnen, Rätsel lösen und einfach nur die Ruhe genießen. Flo muss zum Klo, er kommt nicht wieder…Vermutungen werden aufgestellt. Doch der nächste Anruf, den Svenja verpasst weil sie zum Zelt gegangen ist, kam nicht mehr von Bernd(wir sollten Dagmars Geburtstag nicht vergessen) oder Ernst(Habt ihr die Mayonnaise in den Kühlschrank gestellt?), nein, es ist Tatsache: Sandra fordert Verstärkung an. Der Bus mit der Meute ist da. Der nächste arbeitsreiche Tag beginnt.
Alexandra Brunert
2.Tag (Dienstag, 30.07.2002):
Es ist ein typischer Julitag in Bieslandse Bos City. Morgens 8.00 Uhr, Küchenchefin Svenja bläst zum Aufstehen. Nach dem ersten Frühstück unter freiem wolkenlosen Himmel, das mit einem Desaster endete(Walke: „Wie keine Milch mehr?“)ging es mit dem ersten Programmpunkten los, Lagerbauten errichten, oder Gipsmasken herstellen. Kurz nachdem es 16.00 Uhr geschlagen hatte machte sich die Wasser liebende Meute auf den Weg, den Strand zu erobern, schon leicht angehimmelt von den ersten Wolken, ein schlechtes Omen?? Voller Spaß, Vergnügen und mit den ersten Sonnenbränden beheftet, wurde sich nach 2 stündiger Badephase wieder auf den Heimweg gemacht, erwartet von Küchenchefin Svenja und einer ersten Auswahl erlesener Speisen. Dem Unheil, das sich am Himmel langsam andeutete, wurde hier noch keinerlei Bedeutung beigemessen. Beim Abendessen, immer noch im Freien, überschlugen sich nun die Ereignisse. Ohne eine Vorwarnung zogen nun rasend schnell Wolken über dem schönen Naturschutzgebiet auf, die in wenigen Sekunden mit großer Kraft begannen zu stürmen. Nun wurden die bisher verborgenen Schwächen der Zeltkonstruktionen sichtbar, Heringe hatte man bei der bisherigen Wetterlage nicht gebraucht. Punkt 20.26 Uhr mitteleuropäischer Zeit strömten nun die mehr oder minder Katastrophenerfahrenen Helfer von THW Ungeheuer Martin R. aus, um die Zelte in Windeseile( was für ein Wortspiel!!) vor den Windböen zu befestigen. Unter schnellem und unermüdlichem Einsatz wurden die Zelte verankert, um sie Tief „George“ nicht auszuliefern. Der Regen folgte doch zum Glück erst einige Zeit später, die Blitze waren ein wahres Naturschauspiel, aber der Sturm hatte alle überrascht, und irgendwie doch nicht…………
Sebastian Meiser
3. Tag (Mittwoch, 31.07.2002)
Tour de France, oder Po – Schmerzen pur!?
Nach dem üblichen Trallala und Sturm auf die wenigen Waschmöglichkeiten hatten sich um 9.00 Uhr früh endlich alle zum Frühstück versammelt. Dieser Tag bedurfte einer ordentlichen Stärkung, denn schließlich war die Etappe zum schrecklichen MONSTER (ja, so heißt der Ort wirklich) geplant. Mit einer Stunde Verspätung, also um 11.30 Uhr waren dann endlich alle mit Radhelmen bewaffnet und abfahrbereit. Immer nur treten, fahren, ankurbeln, nicht aufhören. Überholen verboten!!
12 ursprüngliche km waren geschafft und das Monster hatte sich noch nicht einmal gezeigt. Alle „Anderen Richtingen“ waren beschildert, nur nicht das was wir suchten. Kinder fingen langsam an zu quengeln, Walke sprang des Öfteren vom Fahrrad um die Seitenstreifen zu befeuchten(Anmerkung: Machen das die Tour de France Fahrer nicht vom Rad aus?? Das üben wir dann aber noch mal!). Gut 30 km wurden aus der Etappe und zum guten Schluss besiegten wir das Monster doch, und breiteten uns am Strand aus, um unsere Kohlenhydrat – Vorräte mit belegten Baguettes zu verstärken. Nach dieser ausreichenden Pause sattelten wir unsere zarten Popos erneut um den Kreuzungsdschungel der Städte erneut zu überwinden. Es war beschwerlich, und doch sind alle erfolgreich wieder im Lager angekommen.
Diesen Abend wollte kein Kind mehr lange aufbleiben, und so waren alle Leiter froh, früh ins Bett gehen zu können. Bleibt nur noch die Frage: Wie schlafen, wenn der Popo so schmerzt und erschwerend dazu Bodenwellen eine andere Lage als auf dem zarten Hinterteil eigentlich nicht erlauben!?? Na dann, gute Nacht.
P.S.: Insgesamt knapp 60 km und alle haben es geschafft.!!
Sandra Brüggemann
4. Tag (Donnerstag 01.08.2002)
Nach der schweren Tour de France Etappe war heute erst einmal ausruhen angesagt. Dazu passte Skandinavien ausgezeichnet. Nach einem entspannten Frühstück um 9.00 Uhr fingen wir mit leichtem Programm an. Erstaunlicherweise hatte aber keiner Muskelkater. T- Shirts und Gipsmasken wurden wegen des Regens bemalt, und der erste Graben wurde um das Aufenthaltszelt gezogen, da dieses halb geflutet war. Nach einem sehr guten Essen(Fischstäbchen + Kartoffelpüree + Salat)(Dank an die Köchin!) bemalten wir die T – Shirts weiter. Außerdem, da es aufgehört hatte zu regnen, wurde die „Bannermastbrücke“ vollendet, und das Banner unter Deutscher Nationalhymne gehisst. Somit war dieser Teil auch abgeschlossen. Nun musste nur noch die Jurte aufgebaut werden. Unter professioneller Anleitung von unseren Leitern gelang uns dieses auch sehr gut, und schnell. Sehr gut abgespannt. Danach machten wir noch dies und das ehe Tobias mit dem Banner der KJG`ler ankam. Sofort brachten wir „das gute Stück“ falsch herum unter unserem Banner an. Noch immer Ruhe im anderen Lager. Augenscheinlich hatten sie wohl noch nichts bemerkt. Sofort wurde ein Nachtwachenplan eingerichtet und mögliche Szenarien durchgespielt. Doch nichts passierte. Es wurde zu Abend gegessen. Immer noch nichts. Nach und nach wurde es später, eine löste die andere Nachtwache ab, bis 4.00 Uhr morgens immer noch nichts. Als Hase(für die unwissenden Christian) und ich dann mit einem Rundgang über den Platz fertig waren, brachten wir „zufällig“ noch ein Banner mit. Auch dieses wurde aufgehängt. Weiter passierte eigentlich nichts. 8.00 Uhr: Die anderen stehen auf und gleich wird der nächste Tagebucheintrag beginnen.
Johannes Kramps
5. Tag (Freitag, 2.8.2002):
Good morning boys and Girls. Now we have England Time. Es ist Freitag, wir stehen ohne Regen vor den Zelten um uns Claudias Kurven in einem Schottenrock näher zu bestaunen. Dafür das wir die erste Nachtwachenrunde hinter uns haben beginnt der Tag recht munter, getanzt wird zum Gekreische von „Ey Wespe, geh weg von meinem Brot“, einer Lagereigenkreation. Nachdem wir die Wespenplage hinter uns gebracht haben und der Eintopf erfolgreich bekämpft wurde(Sebastian: „Lukas mach mal die Augen zu und iss dann , die Bohnen werden dir nicht auffallen.“ Lukas: „Stimmt, coool.“) ging es ab in die Zelte, denn der Besuch von Harry Potter hatte sich angekündigt. Da der böse Draco Malfoy alias Christian H. alias „Hase“ ihn aber mit entführen ließ sollte nun das große Abenteuer beginnen Harry aus den Fängen des bösen Drachen zu befreien Thomas spielte hierbei eine überzeugende Drachenrolle, und war nur durch in den Schlaf singen und wegrollen von seinem Schatz, dem Schlüssel zu überwinden. Im Anschluss wurde der Abend frei dem englischen Motto, mit weiten Bällen zum Erfolg mit ein paar Fußballspielen ausklingen gelassen. Das ein oder andere Talent wurde dabei entdeckt, die eine oder andere Wunde gekühlt und viele Tore erzielt. P.S.: Es ist 2.45 Uhr morgens, zehn vermummte KJG`ler erklimmen in atemberaubender Weise unseren Bannermasten und entwenden unser Banner. Flo`s selbstloser Einsatz macht nur die Kleidung nass, kann uns das Banner aber auch nicht retten. Shit Happens.
P.P.S.: Martin als Folge des Bannerklaus zu mir: „Schuster bleib bei deinen Leisten, Meiser bleib bei deinen Quittungen.“
Sebastian Meiser
6. Tag (Samstag, 3.8.2002):
Hallihallo liebes Tagebuch, heute war ein sehr lustiger Tag.! Das Lager ist schon recht weit fortgeschritten, so dass wir heute unser Bergfest gefeiert haben! Aber mal von Anfang an: 8.00 Uhr wecken, ist wie immer, 9.00 Uhr Frühstück. Das Thema des Tages Irland: Florian ist Tagesleiter!! Nach dem Frühstück ist wie immer spülen angesagt. Sebastian, Claudia und ich brechen zum Einkauf auf. Erste Station Pijnacker – City! Auf dem Weg dorthin nimmt uns ein Taxi in einer 30 km Zone mit 70 km/h die Vorfahrt! Entnervt kommen wir an, parken wie immer auf dem Parkstreifen neben dem Einkaufszentrum und gehen in den Laden! Es ist brechend voll! Klar es ist Samstag! Wir kämpfen uns durch den Laden und stehen am Ende mit 4 Fleischwürstchen an der Kasse, na wenn sich das nicht gelohnt hat! Raus aus dem Laden, rein ins Auto und zum anderen Supermarkt! Einen Wagen geschnappt und los! Als wir grade an der Kühltheke vorbei sind stellen wir fest: Es muss noch ein Wagen her! Denn mit 25l Milch, 12l Fla(zum Banner auslösen!)Joghurt und Brot(ca. 20 Leiber)ist der Wagen schon überladen. Vor der Fleischtheke machen wir erst einmal Pause und begutachten das Grillgut!! Es stellt sich uns die Frage warum die hier überhaupt Kohle und nen Grill verkaufen, wenn die ohnehin nichts Vernünftiges zum Grillen haben. Nachdem wir uns geeinigt haben schieben wir zur Kasse. Als wir bei den Nudeln vorbeikommen fällt mir ein, das wir für die Käsespätzle ein paar Spätzle, bzw. Nudeln zuwenig haben. Aber Fehlanzeige. So was gibt es hier nicht! Da müssen wir wohl noch mal den Laden wechseln. Na aber erstmal heißt es bezahlen! Und dann müssen wir die Sachen noch ins Auto bringen! Ich schiebe voran, hinter mir Claudia und dann Sebastian(mit einem Vollbeladenen Karton auf dem Wagen!). Ja, wir haben mittlerweile drei Wagen! Auf dem halben Weg stürzt Sebastians Karton ohne Vorwarnung zu Boden!!! Alles voller Milch! Claudia eilt Sebastian zur Hilfe! Während die beiden unsere Einkäufe wieder einsammeln kommt ein Streifenwagen die Straße entlang, und hält neben Claudias Einkaufswagen. „Könnten sie den Einkaufswagen bitte von der Straße entfernen?“ „Aber sicher!“ Wie kommt der überhaupt mitten auf die Straße? Na egal! Wir laden ein und stellen fest: Es sind nur 3 Pakete Milch zu Bruch gegangen. Wir setzten Sebastian am Platz ab! Laden aus und fahren zum Nudelkaufen noch mal nach Pijnacker – City. Wie immer parken wir auf dem Randstreifen! Im Laden bemerken wir, dass es auch hier keine Spätzle gibt, kaufen andere Nudeln und begeben uns zum Auto! Schon von weitem sehen wir die beiden Polizisten mit gezücktem Strafmandat an meinem Auto stehen! Wir spurten hin und fragen, was wir wohl falsch gemacht haben könnten!? „Hier ist ein Anwohnerparkplatz“, lautet die Antwort. „Aber da sie das ja nicht lesen konnten lassen wir es mal bei einer Ermahnung!“ Mir fällt ein Stein vom Herzen! Ich steige ins Auto! Der eine Polizist dreht sich um und fragt Claudia: „Sind sie nicht die mit dem Einkaufswagen??“ 🙂
Da läuft der restliche Tag doch sehr ruhig: Henna – Tatoos für alle!! Kerzen ziehen und Fackeln machen! Abends wird gegrillt! Nach dem Essen bereiten wir den Stufenwechsel mit den Kindern vor! Als es dunkel genug ist gehen wir mit Fackeln zum See, an dem alle feierlich ihr Versprechen ablegen. Nun sind die großen Wös also auch Juffis! Wieder am Platz heißt es Zähneputzen und ab ins Bett! Innerhalb weniger Minuten ist es auf dem Platz totenstill! Und morgen fängt alles wieder von vorne an! Gute Nacht liebes Tagebuch!
Svenja Schnoor
7. Tag (Sonntag, 4.8.2002):
Heute war Sebastian Tagesleiter und als Land Österreich dran; also eine Runde „Aussetzen“, aber dazu später mehr. Maren und Laura hatten erst einmal verpennt und waren auch durch energisches Trillerpfeifen nicht aus zum Aufwachen zu bewegen. Nach dem Frühstück gab es für die Rover und Pfadfinder ein von Thomas ausgesuchtes Geländespiel „Aussetzten“ . Hierbei wurden die Teilnehmer von Svenja mit verbundenen Augen im Auto in ein Kaff in der Umgebung gefahren. Da nur fünf Leute in Svenjas Auto passten, sind zuerst nur Helmut, Johannes und Sarah vorgefahren. Der Rest: Alexandra, Steffi und ich, sollten am Eingang des Zeltplatzes auf Svenja warten. Die uns zur Verfügung stehende Zeit konnten wir natürlich nicht einfach nur wartend verbringen und so kam uns die Idee, der zeitgleich stattfindenden Wö und Juffi Schnitzeljagd einen kleinen Streich zu spielen. Gleich den ersten mit Kreide gezeichneten Pfeil, der zufällig auch genau am Zeltplatz lag haben Alex und ich kurzerhand mit einem Entgegengesetzten Pfeil aus Stöcken überdeckt. Als jedoch die Verfolgertruppe unter Leitung von Thomas prompt darauf reinfielen, aber entgegen unserer Erwartungen nach einer halben Stunde immer noch nicht zurückkamen, wurde uns die Sache zu mulmig, und wir hofften so, das Svenja bald wieder da sein würde um uns abzuholen. Als dies auch endlich geschah mussten wir uns natürlich auch die Augen verbinden. Wir versuchten uns die Strecke durch zählen der Drempels( für Nicht – Holländer: Verkehrsberuhigungen) zu messen, hatten am Ende aber doch keine Ahnung wo wir waren. So mussten wir endgültig ausgesetzt erst einmal unsere Position bestimmen. Mit einem Wegweiser und unserer Karte stellte sich schnell heraus, dass wir in Zoeterwoade ca. 2 km entfernt von Leiden entfernt gelandet waren. Na toll! Jetzt wo wir wussten wo wir waren war die Sache einfach! 1.Etappe: bis Zoetermeer
Durch kurze Gespräche mit Kühen und Schafen verging die Zeit recht schnell. Außerdem wurden wir in einem total geschlossenen Zoetermeer von einem offenen MC – Donalds überrascht. Soviel Glück geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei und so verliefen wir uns prompt. Auf einmal standen wir mitten auf einer Autobahnbaustelle, und das einzige was Steffi noch einfiel war: „Will noch jemand was von meiner Cola?“ Nach 15 min. hatten wir wieder alles im Griff, da wir urplötzlich zum zweiten Mal vor einem MC Donalds standen.
2. Etappe: Der Rest
Außer der Nelson – Brücke und dem „Wandern in die friege Natur“ passierte eigentlich nichts Außergewöhnliches mehr.
Wieder auf dem Zeltplatz bekamen wir für unsere 20 km Strecke erst einmal Ravioli. Auch Thomas war gar nicht mehr sauer auf uns, und so reflektierten wir den Tag, und kamen letztendlich alle zu dem Schluss, das „Aussetzen“ klasse ist.
Jens Walkenhorst
8. Tag (Montag, 5.8.2002):
Eine Woche ist nun schon vergangen, eine Woche in der nun wirklich niemand Langeweile hatte. Keiner der Leiter, keines der Kinder. Der heutige Montag zeigt sich von seiner schmuddeligen Seite, die Nacht gab es die heftigsten Regenfälle während des ganzen Lagers, zwischenzeitlich war doch die Sorge da, bitte, lass nicht alles wegschwimmen. Dementsprechend begann auch der Morgen sehr nass, auf einem aufgeweichten mit Pfützen übersäten Platz. Als wäre das am Spanientag nicht schon genug Wasser gewesen, so entschlossen wir den einen km mit den Füssen zum Schwimmbad hinter uns zu bringen. Einem Schwimmbad, das uns allen die etwas gedrückte Stimmung aufgrund des vielen Wassers von oben, mit viel Spaß mit Rutsche und Whirlbecken vertrieb. Nach etwas mehr als zwei Stunden, in denen sich unsere Küchenfee mal wieder etwas eher aus dem Staub gemacht hatte, um uns ein tolles Essen zu zaubern, waren alle hungrig, ein wenig müde, innerlich aber gut gelaunt und voller neuer Tatendrang. Nach Chili con Carne, alla Schnoor waren alle glücklich nach dem anstrengenden Schwimmen die von Tagesleiter Martin angekündigte Siesta vollziehen zu dürfen. Im Anschluss daran war dann Zeit sich auf das Abendprogramm vorzubereiten, schließlich hatte der Regen inne gehalten. In der Arena, in der Mitte des Naturschutzparks wurde nun munter für den Abendlichen Auftritt geprobt, ehe es gegen 20.30 Uhr anmoderiert von mir zum abendfüllenden Programm losgehen konnte. Neben super Playbackauftritten, einigen tollen Zaubertricks und einer grandiosen Werbeeinlage war auch dieser Abend toll verlaufen, so dass alle mit einem Lächeln in den Schlafsäcken verschwinden konnten.
Sebastian Meiser
9.Tag (Dienstag, 6.8.2002):
Als beim Frühstück die niederländische Nationalhymne erklang, der Himmel mal wieder weinte, und der ein oder andere noch verschlafen aus der Wäsche schaute, dachte wahrscheinlich niemand außer dem Tagesleiter daran, dass es heute zu sportlichen Höchstleistungen kommen würde. Eigentlich war für den heutigen Tag ein Fußballturnier angedacht, da aber die Wiesen und Felder immer recht nah an den Wassergräben lagen und Fußball in den letzten Tagen sowieso zum Abendprogramm gehörte, wurde sich aufs Brennball spielen verlegt. Thomas, unser großer furchtbar talentierter Läufer und Werfer, brachte schnell nach dem Frühstück den Stein, oder eher den Ball ins rollen. Schnell wurde klar, dass selbst für uns großen es am Ende mehr als nur um einen Sieg ging. 🙂
Am Nachmittag dann wurde nach Käsespätzle und einer großen Pause noch das ein oder andere Spiel absolviert, so dass dieser Abend bei Lagerfeuer zu Ende ging.
Sebastian Meiser
10. Tag (Mittwoch, 7.8.2002):
Wie ein Herkules werde ich wohl nie aussehen, da kann ich ruhig Stola und Lorbeerkranz tragen, den Griechenland – Tag einläuten, dafür reichte es dann aber doch noch. Das uns dieser Tag dann auch noch trocken und glatt mit Sonne begrüßte war hervorragend, so dass die Rover, Pfadfinder und zwei Leiter sich voller Elan aufmachen konnten Rotterdam zu besichtigen. So war es beim Frühstück dann auch so, dass die Zahl der Teilnehmer deutlich reduziert, und auch vom Lärmpegel irgendwie erträglicher zu Werke gingen.
Für den Vormittag und in den Nachmittag hinein sollten nun die olympischen Spiele mit 10 Stationen stattfinden, in denen sich die Wös und Juffis richtig ins Zeug legten. Tauziehen, 7 Kampf oder Frisbeezielwurf waren nur einige der Stationen, die den Kindern alles abverlangten. Am Ende gab es für jedes der vier gestarteten Teams eine Urkunde bei der Siegerehrung, so dass der Abend auf dem Abenteuerspielplatz und beim Fußball mit Großmeister Thomas ausklingen gelassen wurde. Abends dann Gyros von Svenja und Sandra gezaubert, was auch die Rotterdamfahrer gerne akzeptierten.
Sebastian Meiser
11. Tag(Donnerstag, 8.8.02):
So langsam ging das SoLa 2002 in die Endrunde, mit ein bisschen Wehmut, denn bisher hatte es allen sehr gut gefallen, aber sicher auch mit etwas Heimweh. Zumindest aber die morgendliche Nationalhymne ließ alle begeistert einmal hinhören, denn die Deutsche war allen doch schon bekannt. Kurz vor Ende des Lagers also war der Deutschlandtag angesagt. Morgens sollte es mit den Fahrrädern nach Delft gehen, schließlich sollten die Kids noch ihr restliches Geld ausgeben können, am Nachmittag dann war ein Märchenquiz angesagt. Abends wurde dann Stockbrot über dem Feuer gebacken, so dass alle warm und satt in die Koje verschwinden konnten.
Sebastian Meiser
12. Tag (Freitag, 9.August 2002)
Der heutige Tag begann wie jeder andere Tag mit Svenja`s „Guten Morgen“ um acht Uhr. Jedoch war dies der letzte ganze Tag, denn morgen geht es zurück Richtung Berghofen. Schon beim Frühstück wurden wir daran erinnert, dass es heute Mittag wahrscheinlich Pasta geben wird, denn die Italienische Nationalhymne wurde gespielt. Sandra stellte sich als Tagesleiterin vor und gab uns einen kurzen Überblick über den Tag. Die Kleineren sollten schon mal ihre Sachen zusammenräumen und die Größeren fingen damit an, die Lagerbauten (Brücke und Mülleimer) abzubauen. Auch musste heute schon die Jurte „dran glauben“, da es morgen bestimmt noch genug zu tun geben wird. Zum Mittagessen gab es, wie nicht anders erwartet, Spaghetti. Jedoch hatte die Spülgruppe erst einmal Glück, denn sofort nach dem Mittagessen brachen wir zum Schwimmbadbesuch auf, da dieses schon um 17 Uhr schließt und wir schon 15 Uhr hatten. Nach einem lustigen und entspannenden Bad mussten wir dann trotzdem noch spülen gehen. Da die Zeit schon ziemlich weit vorangeschritten war gab es, wie vor ein paar Tagen schon mal, ein kaltes Buffet. Mit einer Mini-Disco für die Kleineren und dem Lagerfeuer für die anderen klang der Abend dann gemütlich mit unseren zwei Helfern Ernst und Bernd aus. Die meisten legten sich schon früh schlafen, da morgen noch viel getan werden muss.
Johannes Kramps
13.Tag (Samstag, 10.8.02)
Der Tag der Abreise war also schon gekommen. Die Länderreise durch Europa war also schon beendet, heute Abend sollten alle wieder zuhause sitzen, hoffentlich viel erzählen aber wahrscheinlich auch vollkommen erschöpft in den Betten liegen. Bis dahin war aber noch eine Menge zutun. Der Wettergott war uns trotz düsterer Voraussage sehr gut gestimmt, dieser letzte Tag sollte gänzlich ohne Regen bleiben, genauso wie wir es zum Abbauen erhofft hatten. Nach dem Frühstück, ein letztes Mal auch unter freiem Himmel, begannen wir voller Elan und unter der fachkundigen Anleitung von Florian die Zelte nach und nach in ihre Einzelteile zu zerlegen, im Zeitplan lagen wir optimal, jeder machte nun das was er am besten konnte, so das das Werk gegen 13.00 Uhr geschafft war und alle hoffnungsvoll das Eintreffen des Busses erwarteten. Hülsmann Reisen traf dann gegen viertel vor zwei ein und zeigte uns mit viel Gefühl, das man auch einen Bus mit Fahrradanhänger rückwärts in eine Seitenstraße bewegen kann. Auf der nun beginnenden Heimfahrt war eines sehr schnell klar, schlafen war Trumpf, der Elan dieses Camps war doch der Erschöpfung gewichen. Um 17.50 Uhr dann war es für alle geschafft und vollendet, die Kinder sprangen mit neuem Elan aus dem Bus ihren Eltern entgegen, und auch wir Leiter konnten 1 ½ Stunden später, nachdem wir noch die Zelte ausgelegt hatten uns mal wieder uns selber widmen. Mit Ausnahme von Christian und Jens, die nämlich hatten den Weg von Holland zurück mit dem Fahrrad auf sich genommen, und sollten zum jetzigen Zeitpunkt noch ein Stück vor sich haben….in diesem Sinne….
Sebastian Meiser