Westernohe – Pfingsten 2002
Erschienen am 12. Juni 2013
Jedes Jahr zu Pfingsten folgen Pfadfinder aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland -und gelegentlich auch aus anderen Teilen der Welt- dem Ruf nach Westernohe, dem Bundeszentrum der DPSG.
Und wir waren dieses Jahr natürlich wieder mitten unter ihnen:
Samstag
ca. 16.00 Uhr : Fahrt Dortmund – Westernohe, 3 Personen plus Gepäck, motorisiert mit 106PS ca. 1 ½ Std.
Ersparung des langen Fußmarsches vom Schulzentrum in Rennerod bis zum Zeltplatz Kirschbaum durch eine Waldralley und anschließendes Beinahewegreißen der Autoschürze durch einen Hinkel…wirklich großen Stein auf dem nahegelegenen Feldparkplatz.
Werden von unseren Kameraden eingewunken, welche schon am Freitag mit Aplerbeck angereist sind. (1.Dankeschön für den zusätzlichen Platz für unser Gepäck in eurem Anhänger)
Sachen im Zelt verstauen. Überraschung: wir beherbergen einen Huckarder; der ist ganz nett und hat sogar noch was gutes zu trinken mitgebracht.
Erst mal was essen: Stockbrot, Würstchen und Kartoffelsalat. Merke: Stockbrotteig richtig plattdrücken und in Alu einwickeln… ab und zu das Paket mal wenden.
(2.Dankeschön an Aplerbeck für den Platz für unser Essen auf eurem Grillrost)
Truppe wandert zum Altenberg: Konzert in der Arena ist im vollen Gange. Die Musi ist wie jedes Jahr supi und aus Köln ist extra ein Nürnberger mit seinem Didgeridoo gekommen. Übersetze: australische Tröte !
Zurück zum Kirschbaum. Wird in der Nacht ein wenig kühl.
(3.Dankeschön den Aplerbeckern für einen Platz an eurer Feuerschale und unter eurem Jurtendach)
Bis tief in die Nacht -und teilweise bis in den frühen Morgen hinein- wird gelabert, gescherzt, gelacht und wenn nötig auch therapiert.
Sonntag
Ein wenig schlafen bevor die Ta?;ghelle oder eine Rauferei im Zelt uns weckt; die Messe um 10.00 Uhr ist nur für wenige ein Muß. Die Schlafhaltung wird hier knallhart den Kuhlen in der Wiese angepaßt, danach ist jeder sein eigener Orthopäde und biegt sich mal mehr, mal weniger schmerzhaft wieder gerade.
Aufstehen, anziehen, waschen ist Nebensache; vor allem wenn die Klos gerade geputzt werden.
Frühstück der besonderen Art: die Reste müssen weg und mit einem Stück Rasen dazu -inklusive der Tiere die darauf leben- schmeckt es noch mal so gut.
Holznachfüllaktion: Wir sind die Einzigen, die auf den 5 Metern vom Anhänger zur Feuerstelle eine Kette von 20 Personen bilden können….das funktioniert.
Tauschaktion: Wir sind gern bereit mitzuspielen, wenn die Leiter ihren Schützlingen eine Aufgabe stellen, aber ein ganzes Brot gegen 1/4 Zwiebel in Alufolie ist schon recht unverschämt; Überraschungstüte eben.
Karawane zum Altenberg. Basar und Rüsthaus laden zum scout-shopping ein: Begegnung mit Vertretern des KwaZulu/Natal ScoutingChors, Möglichkeit eines DPSG-Lilien-Brandings egal wohin, Einladung zum Zug an einer Apfeltee-Wasserpfeife, zum Naschen von Schoko-Bananen und der Besichtigung der fettgrün-Jurte. Wieder sind Hüte aus Bolivien für einen guten Zweck zu kaufen, nicht nur Tauben sind Pfadfinder des Friedens und die Frau aus dem Rüsthaus heißt gar nicht Lächle, die will nur, daß man das tut.
Tauschaktion, die 2.: Überraschungstüte gegen selbstgeschnitzte Speerspitze ist auch kein gutes Geschäft gewesen. Wir tauschen jetzt nur noch gegen eine selbstgebastelte Schatzkarte. Der Schatz: eine Überraschungstüte, ist doch logisch !
Fahrt von 30 km nach Limburg: schöne Stadt mit vielen kleinen Gassen, architektonisch nicht ganz ausgereiften Fachwerkhäusern, hübschen Lädchen und einem prächtigen Dom(schatz). Interes?;sant: das Bundeszentrum liegt offenbar in Westernohe, da der hl. St.Georg Patron des Bistums Limburg ist.
Wasserausfall, wie jedes Jahr mindestens 1 Mal. Die Küche bleibt folglich erst mal kalt und wir fangen langsam an zu stinken.
Essen kochen. Unser besonderer Dank gilt unserer privaten Mama Miraculi.
Anpflockaktionen: die grausame Menschheit erfreut sich immer noch am Martyrium anderer.
Eine weitere Gruppenwanderung zum Altenberg. Campfire ist angesagt und jeder darf was vormachen. Die Gesangseinlagen sind mehr mutig denn hitverdächtig.
Am Lagerfeuer ist es gemütlich und mit Hilfe einiger Nürnberger Chor-Buben wird die ganze Nacht wieder zu einer echten Gaudi. Oropax vergessen ?! Tja, Pech gehabt !
Schlafen gehen, wenn die Vögel anfangen zu zwitschern,… wenn überhaupt.
Montag
Pfingstwunder meteorologischer Natur. Statt feuchtem Frühnebel und partiellen Regenfällen, kommen wärmende Sonnenstrahlen auf uns hernieder, beleben unseren Geist und die sonst so kalten Füße.
War schon die letzten drei Tage verdächtig trocken hier. Klopf auf Holz: tock, tock !
Frühstück: das Rührei lockt auch ohne ¼ Zwiebel. Wir kriechen raus aus dem Zelt, unsere 6beinigen Freunde kriechen rein. Nur die stehen neben der Wärme auch zusätzlich noch auf starke menschliche Emissionen.
Während andere Stämme hektisch packen, gammeln wir auf Iso-Matten in der Sonne: Zeit zum eincremen.
Schließlich wird auch bei uns die Ausrüstung eingesammelt, Geschirr und Besteck werden notdürftig gesäubert, die Töpfe mit Steinschlamm vom Ruß befreit, das Zelt wird abgebaut und alles verpackt.
Letzter Blick durch den Staub des Weges, der hinter uns aufwirbelt auf die Hügel des Bundeszentrums.
Nach diesem Roman zum Lager müßte eigentlich für jeden Pfadfinder feststeh?;en:
„Sweet home Westernohe“
Nächstes Jahr nehmen wir wieder Kontakt auf, sammeln neue Erfahrungen, haben schlichtweg Spaß !!!
Alex (Sandy)