Tortuga und Brexbachtal
Erschienen am 20. Oktober 2013
Sommerlager der Alt-Juffis
„Auf nach Tortuga!“ hieß es in den Sommerferien für neun Juffis und vier Leiter unseres Stammes. Gemeinsam mit 200 anderen Juffis der Diözese Köln fuhren wir für eine Woche nach Großzerlang an die Mecklenburgische Seenplatte. Dort wurden wir von den Piraten Pete und Mary begrüßt und um Hilfe gebeten, die Insel Tortuga von ihrem Fluch zu befreien.
Sonntag, 21.7.13
Am Sonntag trafen wir uns um 20 Uhr mit Mailina und Jonas am Hauptbahnhof in Dortmund, um gemeinsam nach Düsseldorf zu fahren. Dort warteten Antje und Florian, die den Materialtransport mit dem Auto vorgenommen hatten, schon mit den Düsseldorfer Pfadfindern und GeRRd, dem Busfahrer. Um 22:30 Uhr war unser Gepäck verstaut und eine lange, oft unbequeme und vor allem sehr warme Fahrt ging los.
Montag, 22.7.13
Am nächsten Morgen erreichten wir gegen 7:30 Uhr die Insel Tortuga. Hier bauten wir zunächst unsere vier Kohten auf. Das dauerte aufgrund der Hitze und anfänglichem Unvermögen oder gar Faulheit relativ lang. Doch da ein erfrischendes Bad im See lockte, gelang uns auch dies. Am Nachmittag wurde das Lager offiziell eröffnet, ein Juffi jedes Stammes wurde in den Pi-Rat gewählt und wir konnten erst einmal den Platz erkunden. Zum Ausklang des ersten Tages gab es eine Subcamp-Abendrunde bei Kerzenschein (Feuer war leider verboten).
Dienstag, 23.7.13
Am Dienstag fand ein großes Geländespiel statt; wir mussten verschiedene Piraten aufsuchen, Aufgaben erledigen und bestimmte Gegenstände tauschen. Nur so konnten wir an die Schatzkarte gelangen, die uns schließlich zu unserem Schatz führte: ein Lagerheft für jeden Piraten. Unsere Leiter führten sich in der Zeit wie die letzten Affen auf und wurden von sensiblen Müttern gar als betrunken verurteilt. Nachmittags widmeten wir uns ganz unserer Piratenausbildung und nahmen an den unterschiedlichsten Workshops teil: Unter anderem konnten wir bei Lagerbauten anpacken, uns Tattoos machen lassen und natürlich auch Vodolls basteln.
Mittwoch, 24.7.13
Dies wurde am Mittwoch fortgesetzt. Wir bauten ein Floß, bastelten uns Entermesser, schnitzten Löffel und stellten zig Halstuchknoten her. Nebenbei kühlten wir uns immer wieder im Badesee ab. Während des Abendessens gab es dann wildes Geschrei. Eine Gruppe fremder Piraten entführte unter großem Tohuwabohu die Bardame des „Rostigen Haifisches“! Um sie zu retten, mussten wir uns noch in gleicher Nacht auf die Suche nach einem Kessel, Zutaten für Rum sowie einem Schlafmittel machen. Selbstverständlich gelang uns dies und wir konnten den EinheimischenPalimpabaum besiegen.
Donnerstag, 25.7.13
Donnerstag war Exkursionstag: wir konnten zwischen verschiedenen Ausflügen und Aktivitäten wählen: Ausflüge nach Neuruppin, Rheinsberg oder Berlin standen ebenso auf dem Programm wie eine Kanutour auf den umliegenden Seen. Wir entschieden uns gemeinsam mit den Erkrather Pfadfindern für die Kanutour. Neben sehr nassen Leitern und ein im Kreis paddelnder Christian fiel noch das Kiosk-Bötchen mit seinem Schild auf: „Erst kaufen, dann fotografieren!“. Nach der erfrischenden Kanutour ging es noch erfrischender weiter: den gesamten Nachmittag verbrachten wir schwimmend und springend am Badesee, nur gestört durch die ein oder andere Schilfschnittwunde.
Freitag, 26.7.13
Am Freitagvormittag fand gemeinsam mit dem Kölner Diözesankuraten Johannes Meissner ein Gottesdienst zum Thema (Piraten)Schätze statt. Wir konnten uns selbst überlegen, was für uns ein Schatz ist und dies in eine kleine Schatztruhe schreiben. Am Ende des Gottesdienstes bekamen Nicole, Florian und Antje ihre Woodbadges und rosa Halstücher überreicht, sie haben nämlich ihre Pfadfinderleiterausbildung abgeschlossen.
Nach einem Mittagssnack fand das große Abschlussgeländespiel statt; wir mussten in Subcamp-Kleingruppen an verschiedenen Stationen Aufgaben erledigen, für die wir Edelsteine bekamen. Diese wurden dann an die Eingeborenen der Insel zurückgegeben, damit diese die Insel von ihrem Fluch befreien konnten. Dazu wurden die Edelsteine auf die Schildkröte Tortuga geklebt und magische Worte gesprochen. Schließlich öffnete sich die Schildkröte und zum Vorschein kam erneut ein Schatz: Tortuga-Aufnäher! Um dies und den Abschluss des Lagers zu feiern, gab es abends ein großes Festessen: Leckereien vom Grill.
Das Ende von Tortuga war zudem gekennzeichnet von einem kleinen Gewitter. Doch nach all den sonnenreichen Tagen störte uns der Regen nicht weiter. Außerdem waren wir in unseren Schwarzzelten gut geschützt.
Samstag, 27.7.13
Am Samstag mussten wir alle früh aufstehen, denn schon nach dem Frühstück wurden alle Zelte abgebaut und für die Weiterfahrt eingetütet. Nach einer Reflexion in den Subcamps sangen wir gemeinsam „Nehmt Abschied Brüder“ und machten ein Gruppenfoto mit allen Piraten vor dem „Rostigen Haifisch“.
Von Großzerlang ging es nun mit dem Reisebus wieder nach Düsseldorf. Hier kamen wir abends um 20:15 Uhr an und durften uns für eine Nacht in den Gruppenräumen der Düsseldorfer Pfadfinder einquartieren. Von hier ging es am nächsten Morgen weiter
„Von Tortuga ins Grüne“.
Sonntag, 28.7.13
Nach einem dürftigen Snack ging es bereits um 7:00 Uhr mit Mailina und Jonas zum Bahnhof. Von hier wollten wir über Koblenz ins Brexbachtal fahren. Antje und Florian nutzten wieder gemeinsam mit dem Material das Auto, mussten aber erst noch eine Stunde auf Wiemer warten, der den Materialkeller aufschließen musste, aber leider im Bauwagen eingeschlummert war… Trotz längeren Wartens waren die beiden aber noch kurz vor uns am Zeltplatz und so konnten wir ZACK ZACK ZACK die Zelte aufbauen. Das ging wirklich schnell, ganz ohne Hilfe der Leiter. Den restlichen Tag konnten wir nutzen, um den Platz zu erkunden und Feuerholz zu sammeln. Schnell entdeckten wir für uns den „Chiller“, der für die nächsten Tage unser Rückzugsort wurde. Abends durften wir dann endlich ein Lagerfeuer machen. Svän hatte sogar Marshmallows dabei, die sich in den vergangenen Tagen jedoch zu einer klebrigen Masse verschmolzen hatten. Ging aber trotzdem…
Montag, 29.7.13
Morgens bauten wir zunächst einen Staudamm über die Brex. Dabei bedachte nicht jeder von uns, dass Schuhe nur so lange wasserdicht sind wie kein Wasser oben hineinläuft… Nachmittags wanderten wir dann zur Burg Sayn, der angegebene Weg von 700 Metern wurde von uns leider nicht gefunden und so kraxelten wir gefühlte Stunden durch grünsten Wald höchste Berge hinauf. Dank Audrey oder vielmehr ihres Handys fanden wir nach vielem Hin und Her schließlich die Burg, die um diese Zeit leider schon ihre Tore geschlossen hatte… Nichtsdestotrotz genossen wir die Pause auf dem Burghof und die Aussicht ins Tal – und besonders auf die Feuerwache. Die Jungs freundeten sich schnell mit Bernd, Walter und Co an – und fütterten die Ziegen auch. Nach einem anstrengenden Tag gingen wir zeitig ins Bett.
Dienstag, 30.7.13
Nach dem Frühstück wurde Jonas von Florian nach Koblenz zum Bahnhof gebracht. Für ihn endete das Lager hier. Wir aber brachen in zwei Gruppen mit je einem Apfel in den Ort auf, um diesen zu tauschen. Neben einer Menge Begegnungen eher komischer Art (mit einem Messi, einer Dame, die ausgebucht war oder Pfadfinder meidenden Menschen) nahmen wir von dieser Tour unter anderem einen Regenschirm, Glasuntersetzer, Nudeln, Cola, Salzstangen und Honig mit.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Kartenspielen. Dabei ging es um „Rum und Anerkennung“!In kleinen Gruppen traten wir gegeneinander an in den Disziplinen „Arschloch“, „Quirkle“, „Bohnanza“, „Wizard“ und „HalliGalli“.
Abends las Antje uns aus dem „Alten Haus“ vor, vom alten Hund Bautz, dem uralten Hahn Krahks und der ururalten Katze Murks. Und dem Böhmann…
Mittwoch, 31.7.13
Nachdem auch der Letzte sein Geschirr gespült und sich fertig gemacht hatte, wurden uns am Mittwoch die Augen verbunden und wir wurden jeweils zu dritt mit dem Auto vom Zeltplatz weggebracht. Am Teufelsfels fanden wir uns wieder und wurden von den Leitern mit Karte, GPS-Geräten und einer Botschaft allein zurückgelassen. Um „Rum und Anerkennung“ zu erlangen, sollten wir durch fünf Ortschaften zurück zum Zeltplatz finden. Einfacher gesagt als getan. Schon recht früh musste Inge aufgeben, ihm taten noch immer die Ohren weh. Auch wenn diese nicht zum Laufen benötigt werden, sahen wir ein, dass wir das Notfalltelefon nutzen mussten. Ced, der eine wilde Begegnung mit Brennnesseln hatte, wollten unsere Leiter allerdings nicht abholen. So tauschten wir nur Inge gegen etwas Wasser und ein paar Scheiben Brot. Ein paar Orte später machte der nächste schlapp: Sväns Schuh! Auch hier hatten die Leiter kein Einsehen und so versorgten wir ihn mit ein paar Lagen Verband. Trotz dieser Verluste erreichten wir abends alle wohlbehalten den Zeltplatz!
Der Tag endete wieder mit Märchen aus dem „Alten Haus“.
Donnerstag, 1.8.13
Nach einem entspannten Vormittag, an dem wir weiter um „Rum und Anerkennung“ spielten, überraschten uns die Leiter mit der Idee, den Kletterwald zu besuchen. Hier konnten wir den Mount Everest und die Anden besteigen, durch TakkaTukkaLand kraxeln und uns von Baum zu Baum schwingen. Antje und Florian waren in der Zeit einkaufen und begrüßten uns abends auf dem Zeltplatz mit einem leckeren Chili con Schwarzbrot. Nach den Geschichten vom „Alten Haus“ gingen wir schlafen.
Freitag, 2.8.13
Freitagvormittag konnten wir einfach chillen oder auch in Kleingruppen in den Ort laufen. Larissa, Adrian, Ella, Lars und Calvin wollten sich die Abtei und natürlich die Feuerwache anschauen. Audrey, Svän, Inge und Ced wurden später von einem Stück Torte nach Sayn gelockt. Nachmittags bauten wir schon einmal die Kohten ab, damit wir sie trocken verpacken konnten. Für die Kohten gut, für uns – naja, eine eher nasse Sache. Dazu später.
Abends buken wir uns leckere Pizzen über dem Feuer und hörten die letzten Geschichten aus dem „Alten Haus“, bevor wir uns auf den Planen am Bachufer schlafen legten. Unter freiem Himmel schliefen wir ein. Bis um 5. Da wurden wir unsanft von Regentropfen geweckt. Schnell kamen wir unter dem Jurtendach unter. Trocken sollten wir hier aber nicht bleiben. Mailina und Antje machten uns also ein trockenes Plätzchen im Shelter klar. Schlafen konnten wir natürlich nicht mehr. Es war auch sehr eng zu neunt auf den sechs Isomatten…
Samstag, 3.8.13
Nach einer eher kurzen und ziemlich nassen Nacht frühstückten wir und hofften auf Sonne, die unsere Sachen vielleicht doch noch etwas trocknen würde. Die kam auch, so dass wir gegen 10 Uhr auch den Rest abbauen und einpacken konnten. Um 11:15 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Sayn, von dort fuhren wir mit Maili mit dem Bus nach Koblenz und von dort über Düsseldorf nach Dortmund. Antje und Florian nahmen wieder das Auto. Unterstützt wurden sie von Herrn Schrameyer, der einen Teil des Materials transportierte, so dass wir unsere Isomatten und Schlafsäcke nicht im Zug mitnehmen mussten. Nach einer langen Rückreise kamen wir um 16:15 Uhr von unserem aufregenden und erlebnisreichen Sommerlager zurück in Dortmund an und wurden hier am Bahnhof von unseren Eltern begrüßt.
Eure Antje