Leiterrundenwochenende 2014
Erschienen am 6. Januar 2015
Bericht vom LOVE (Lerne-Oder-Verrecke-Entwicklungswochenende),
28.-30. November 2014
Es trug sich zu, dass sechzehn wackere Leiter sich freitagabends auf einem entlegenen Gehöft in Hagen zusammenfanden, um sich dort ein Wochenende lang der Illusion hinzugeben, sie hätten (mithilfe von zwanzig Euronen Startkapital) eine überragende Kreuzfahrt auf einem, uns allen bekannten, riesengroßen Luxusdampfer finanziert, auf dem sie zu sein glaubten…
Soweit so gut, mehr oder weniger schnell wurde uns klar, dass wir eventuell ein wenig mehr Geld hätten investieren müssen, um die Träume des einen oder anderen verwirklichen zu können. Denn sowohl die beiden Kapitäne, als auch den Smutje, die Reiseleitung, die Fitnesstrainerin Anita, die Kombüsenjungen, Reinigungskräfte und all das Personal, das man auf einem Schiff so benötigt, mussten wir aus den eigenen Reihen rekrutieren.
Was zur Folge hatte, dass aus dem ersehnten Kreuzfahrt-Chillout-Wochenende ein LERNE-ODER-VERRECKE-ENTWICKLUNGSWOCHENENDE wurde. Wir mussten selbst ranklotzen!
Nach Eintreffen auf unserem Kreuzfahrtschiff sah jedoch alles ganz rosig aus: Es wurden verschiedene Spiele gespielt, um ins Thema hineinzufinden und uns wurde dargelegt, was uns am Wochenende erwarten würde: Das Thema Teambuilding sollte für die Leiterrunde Objekt der Begierde sein.
So sahen wir uns wenig später mit Schwimmflügeln und Paddeln auf Booten (Rollbrettern) zu einer Insel im Ozean fahren, um schutzlose Quietscheentchen ans rettende Ufer zu befördern. Anschließend stellten alle gemeinsam ein menschliches Schiebepuzzle dar, das wir als Belohnung dann auch noch alle gemeinsam lösen durften. Ein anderes Mal mussten wir uns „einfach nur“ die Anordnung von 45 Zahlen merken. Es folgten viele weitere Teamspiele, die die Massen begeisterten. Wir kamen dabei ganz schön ins Schwitzen und die anschließenden Rückmelderunden dauerten so manches Mal länger, als das vorhergegangene Spiel!!
Doch auch die Theorie über das Team kam nicht zu kurz. So reflektierten wir nicht nur an unseren Mitmenschen herum sondern uns auch selbst (was daraufhin wieder von anderen reflektiert wurde). Wir lernten etwas über soziale Rollen und versuchten die Leiterrunde als Crew eines Schiffs zu sehen. Hierbei bekam jeder seine persönliche Charakterrolle zugewiesen und sein Fett weg. Die Charaktere waren bekannt und reichten von Kapitän, 1. und 2. Offizier und Steuermann, über Ausguck, Kombüsenjunge und Smutje, bis hin zum Schiffsarzt und den Matrosen. Diese schienen der Crew jedoch keineswegs zu genügen, woraufhin kurzerhand noch wichtige Rollen wie „Oli“, „Kaffeestand“, „Schiffsäffchen“, „Mast“ und viele weitere hinzuerfunden und auf die Leiterrunde angewandt wurden. Die Debatte um die Rollenverteilung verdeutlichte uns, ob Selbst- und Fremdwahrnehmung einhergehen oder große Differenzen erkennbar sind und wo der jeweilige Platz der einzelnen Leiter ist.
In verschieden großen Gesprächsrunden versuchten wir darüber hinaus Probleme und Schwachstellen der Leiterrunde herauszuarbeiten und diese zu lösen.
Zur Stärkung der Crew hatten die Kapitäne (Iris und Johannes) Käpt’n Iglo, sowie den Smutje Benni angeheuert, die uns leckere, selbstgefangene Fischstäbchen, und beim Captain’s Dinner ein so fantastisches Drei-Gänge-Menü auftischten, dass es nicht möglich ist, dafür angemessene Worte zu finden! Daher geht an dieser Stelle nochmal ein großes DANKESCHÖN an den 5-Sterne-Koch Benni, der sich nicht scheut, für eine ordentliche Gemüsebrühe auch mal mitten in der Nacht in der Kombüse zu verschwinden. Glücklicherweise hatten wir uns ja alle auf eine einzigartige Kreuzfahrt vorbereitet, sodass -natürlich- in Anzug und Abendkleid diniert wurde.
Die Reiseleiterin Frau Urbach brachte dem gemeinen Pöbel passenderweise die Werke des Freiherrn Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge ein wenig näher. Im Anschluss verdaute die feine Abendgesellschaft das Dessert bei einigen Runden BINGO.
Nachts schaukelte der Wellengang die Crew in den Schlaf, da das Schiff aufgrund von Küstennebel keine Chance hatte, den sicheren Hafen anzusteuern.
Morgens früh begrüßte uns Anita in Strumpfhosen und Ringeltop mit langer lockiger Mähne und Schweißband zum Fitnessprogrammpunkt „Tanz“, an dem die Crew natürlich begeistert jauchzend teilnahm.
Insgesamt hatten wir mal wieder ein schönes Fortbildungswochenende mit vielen neuen Anregungen, guten Gesprächen, einer Menge Spaß und ganz viel „peace and harmony“ (danke dafür, Marie!).
Zum Ende der Kreuzfahrt hielten wir noch eine gemeinsame Leiterrunde ab, dann konnten wir -zum ersten Mal an diesem Wochenende- das Schiff verlassen, um an Land zu gehen.
Wir hoffen, dass beim kommenden LOVE auch die Crewmitglieder wieder mit im Boot sind, die dieses Jahr aufgrund von Seekrankheit zuhause bleiben mussten!!!