Ironscout 2015 – Humpeln mit dem Kiepenkumpel
Erschienen am 10. Oktober 2015
Am 09.10.2015 war es wieder soweit. Der Ironscout, die inoffizielle deutsche Meisterschaft der Pfadfinder, fand in Selm statt. Von unserem Stamm war das Team „Schachtaffen“ mit Sebastian, Björn, Florian, Marwin und Johannes am Start. Dieses konnte sich nach einigen Rücktritten vom Rücktritt zusammen finden, um noch einmal „alles zu geben“ und „richtig zu kämpfen“.
Um 9 Uhr morgens ging es für die ersten Schachtaffen Richtung Selm, um eine gute Startzeit zu erhalten und schon mal die Zelte für die darauffolgende Nacht aufzubauen.
Doch vor Ort dann der Schreck: die Schlange zur Startzeitenausgabe war gefühlte 100 Meter lang!!! Letztendlich konnten wir aber die 15-Uhr-Startzeit erhalten und verbrachten die übrige Zeit auf der Isomatte, am Bierstand und an der Gulaschkanone.
Ausgeruht und gestärkt ging es dann um 15 Uhr auf die Strecke. Als Startstation erhielten wir Schloss Nordkirchen, wo wir nach einem Regenschauer gut gelaunt ankamen. Nach den gesellschaftskritischen Spielen konnten wir alle weiteren Stationen und unbesetzten Punkte in unsere Karten einzeichnen. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns, von Schloss Nordkirchen in südliche Richtung weiterzulaufen. Von hier klapperten wir dann nach und nach unbesetzte Punkte und Stationen in Richtung Lünen ab.
Schon früh wurden einige Teammitglieder von kleineren und größeren Wehwehchen heimgesucht, welche uns, genau wie ein weiterer Regenschauer, jedoch nicht aufhalten konnten. So passierten wir gegen Mitternacht die Lünener Innenstadt und marschierten mal schneller, mal langsamer, weiter Richtung Zeche Waltrop und Datteln.
Mit dem Beginn der Morgendämmerung, frischem heißem Kaffee und belegten Brötchen ging es nach 16 Stunden gestärkt und voller Optimismus auf die letzten „Meter“.
Kurz vor Olfen und noch etwa 3-4 Stunden bis zum Ziel fiel dann die taktische Entscheidung, das Team zu teilen. Sebastian und Björn liefen direkt Richtung Olfen, um noch eine unbesetzte Station zu erreichen. Florian, Marwin und Johannes machten sich zu ihrer letzten Station, nördlich von Olfen, auf.
Mit einer Tempoverschärfung und letzter Kraft trafen sich alle Schachtaffen um 12.48 Uhr (14 Minuten vor Ablauf unserer Zeit) im Basislager in Selm wieder.
Nach einer heißen Dusche, einigen Stunden Schlaf und einem soliden Abendessen hieß es dann abwarten, zu welchem Platz es gereicht hat.
Nach dem Münsterlandlied, dem Steigerlied und der Ehrung der Positionsgruppen war es dann soweit. Intern getippt wurde auf einen 10 – 15 Platz.
Und dann stieg die Spannung. Platz 20 wurde aufgerufen. Wir waren noch nicht dabei. Dann Platz 15, 14, 13, …. Top ten! Wir waren dabei. Aber immer noch nicht unser Name. Platz 7, 6, 5, 4. Das schien uns nicht möglich. Irgendwo musste sich das Orga-Team verrechnet haben. Und dann hieß es, die letzten drei Gruppen bitte nach vorne. Unsicher, ob wir wirklich dazu gehörten, humpelten wir langsam nach vorne. Dort trafen sich dann die Gruppen Hiltrup 1, Roter Milan und die Schachtaffen.
Kein weiteres Team kam nach vorne. Unglaublich, sollten wir es wirklich auf das Podest geschafft haben?
Und dann ab auf die Bühne und der dritte Platz ging an das Team: Roter Milan. Wahnsinn, wir auf Platz 2 oder 1??? Vor dem Roten Milan, welche den Ironscout schon mehrfach gewonnen hatten??? Für alle unglaublich. Dann hieß es: Platz 2 geht mit 4 Punkten Vorsprung an das Team Schachtaffen!!! Wow, damit hatte keiner gerechnet. Da hatten sich die 92 km in knapp 22 Stunden, 12 Stationen und 5 unbesetzte Punkte wirklich gelohnt. Überglücklich und immer noch fassungslos ging es dann mit dem Pokal, einem Fresspaket der Sponsoren und einer Medaille zurück zum Tisch. Jetzt konnte die Party beginnen!!!
Doch daraus wurde nichts. Gebeutelt von den 22 Stunden laufen und 2 Bier ging es für unser Team kraftlos, aber überglücklich, Richtung Heimat / Zelt.
Ob wir nächstes Jahr beim Ironscout 2016 in Paderborn wieder dabei sind? Darauf wollte sich noch keiner der Schachtaffen festlegen.